Brandenburgs Wissenschaftsministerin Manja Schüle besucht DESY in Zeuthen
Die Brandenburger Wissenschaftsministerin Dr. Manja Schüle hat am Montag den DESY-Standort in Zeuthen besucht. Sie wurde von Helmut Dosch, dem Vorsitzenden des DESY-Direktoriums, per Videoschaltung aus Hamburg und Christian Stegmann, Leiter des Zeuthener Campus und Mitglied im Direktorium, begrüßt. Im Anschluss informierte sich die Ministerin bei einem Rundgang über Historie und aktuelle Entwicklungen des Campus sowie laufende und geplante Forschungsvorhaben.
„Ich bin von den Forschungsleistungen von DESY am Standort in Zeuthen zutiefst beeindruckt“, sagte die Ministerin. Die vielfältigen Aktivitäten böten eine hervorragende Basis für den weiteren Ausbau der Zusammenarbeit mit anderen Forschungseinrichtungen und Hochschulen der Region. „Ich freue mich sehr, dass DESY in Zeuthen sein Innovationsprofil in Brandenburg noch weiter schärfen und Innovationsketten anstoßen will.“
„Wir wollen in Brandenburg und darüber hinaus mitgestalten“, erläuterte Stegmann. „Wir entwickeln im Astrophysik-Netzwerk Potsdam den Schwerpunkt für Astronomie und Astroteilchenphysik weiter, wir bauen gemeinsam mit Partnern eine Wissenschafts- und Technologieregion an der Dahme, wir wollen gemeinsam mit Akteuren der Region neue Methoden der Krebs-Strahlentherapie entwickeln und beteiligen uns federführend an einem Vorschlag für ein neues Großforschungszentrum in der Lausitz.“
Der DESY-Campus in Zeuthen wird zu einem internationalen Zentrum der Astroteilchenphysik ausgebaut. Ein wichtiger Beitrag dazu ist die Ansiedlung des Science Data Management Centre (SDMC) für das Cherenkov Telescope Array (CTA), ein internationales Projekt der Gammastrahlen-Astronomie. Der Ministerin wurden die unterschiedlichen Bauphasen vorgestellt: Mit dem jetzt beginnenden Neubau des CTA SDMC wird die Entwicklung des Zeuthener DESY-Campus eingeläutet. Es entstehen neben 60 neuen Arbeitsplätzen ein Versammlungsraum und eine neue Kantine.
Schüle hatte zusätzlich Gelegenheit junge Forschende kennen zu lernen und mit ihnen über ihre faszinierenden Projekte der Astroteilchenphysik – der Teilchenjagd mit neuartigen Nachweisgeräten auf Grönland – zu sprechen.
Beim Besuch des Teilchenbeschleunigers PITZ, dem einzigen Forschungsbeschleuniger in Brandenburg, konnte sich die Ministerin darüber informieren wie der aktuelle Forschungsstand im Bereich der Beschleunigerentwicklung ist und welche Pläne es gibt, den Beschleuniger für neue Formen der Krebstherapie einzusetzen.
Ein weiteres aktuelles Thema beim Besuch der Ministerin war das geplante Labor für die Entwicklung von Anwendungen für Quantencomputer bei DESY in Zeuthen. Es wird erwartet, dass durch die neuartigen Prinzipien von Quantencomputern zukünftig Probleme gelöst werden können, die klassisch derzeit nicht handhabbar sind.
Zum Abschluss des Rundgangs konnte sich die Ministerin im Schülerlabor davon überzeugen, dass DESY bei all diesen ambitionierten Forschungsvorhaben von Beginn an auch den Nachwuchs im Blick hat. Stegmann unterstrich: „Es ist uns bei all unseren Vorhaben ein sehr wichtiges Anliegen, die Begeisterung für Naturwissenschaften und die Relevanz für Grundlagenforschung in die Gesellschaft zu transportieren.“
Veröffentlichungsdatum:
- 23. September 2021
Quelle:
Deutsches Elektronen Synchrotron DESY
Bildquelle:
DESY, Ashley Jones
Bildbeschreibung:
Ministerin Manja Schüle und DESYs Direktor für Astroteilchenphysik, Christian Stegmann, an der Baustelle für das Data Science Management Centre des internationalen Gammastrahlenobservatoriums CTA.